Kem M.
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Wir haben uns leider gar nicht wohlgefühlt. Wir hatten die Unterkunft ohne Verpflegung gebucht. Wir hatten uns trotz des kräftigen Preises für den Hof entschieden, weil Wellness und Kinderbetreuung angeboten wurde. Beides hat für uns nicht funktioniert; beim Wellness musste man die Sauna weit im Voraus buchen, was für unseren Urlaubsmodus nicht spontan genug war. Die Kinderbetreuung fand nur für 2 Stunden am Montag statt, dann erst am Donnerstag wieder für einen längeren Zeitraum. Die ansonsten angegeben Wochenstunden kamen angeblich durch die tägliche Stallzeit zusammen, die jedoch nur jeweils so kurz war, dass man als Eltern damit kaum etwas anfangen konnte. Die Kinder mussten vorher in Stallkleidung und Stallschuhe gekleidet werden. Nach der kurzen Zeit (weniger als eine Stunde) musste man sie wieder abholen, die Kleidung und die Schuhe durfte per Regel nicht ins Haus, die Kinder mussten geduscht werden inklusive Haarewaschen. Also mehr Nachbereitungszeit als Betreuung. Der Donnerstag bestand u.a. darin, dass Erwin die Kinder in den Anhänger des Traktors setzte (die Älteren sollten die Jüngeren festhalten) und dann fuhr er „Achterbahn“ auf einem Platz. Hätten wir das gewusst, hätten wir verzichtet. Anreisetag war Samstag, doch Sonntag war der Ruhetag der Gastgeber. Unser vorsichtiger Anruf, ob Sauna auch sonntags möglich sei, wurde sehr unfreundlich beantwortet. Produkte vom Hof konnten über ein Tablet digital bestellt werden, täglich bis zu einer bestimmten Uhrzeit. Bestellungen danach werden erst am übernächsten Tag geliefert. So stand es klar in den Regeln, und wir hatten die Erfahrung gemacht, dass die Gastgeber sehr streng mit Regeln sind. Also vermuteten wir unsere umfangreiche Bestellung mit frischem Gemüse und Milchprodukten noch in der Bearbeitung, als unsere Tochter nachmittags (im Hochsommer) unwirsch angesprochen wurde, dass unsere Lebensmittel seit dem Morgen ungekühlt in der Stube liegen würden und wir uns nicht wundern sollten, wenn die Sachen verdorben seien. Das waren sie leider auch teilweise, natürlich mussten wir aber den vollen Preis bezahlen. In der hauseigenen App hatte es geheißen, man bekomme eine Benachrichtigung, sobald die Bestellung akzeptiert sei. Später sagte Erwin, er versende keine Bestätigungen, da ihm das zu viel Arbeit machen würde. Laut Regeln des Hauses hätten die Lebensmittel ja erst am nächsten Tag bereit sein sollen. Nicht nur ist uns durch die Widersprüche zwischen Erwins Regeln und den tatsächlichen Abläufen (Lieferdatum und fehlende Benachrichtigung) der Schaden entstanden, sondern wir wurden auch noch sehr vorwurfsvoll behandelt, als wären wir selbst schuld. In einem kleinen Hof wäre es doch einfach gewesen, kurz bei den Gästen anzuklopfen oder sie auf dem Telefon der Ferienwohnung anzurufen, dass die Lebensmittel nun einen Tag früher dastehen. Diese Art der unfreundlichen Kommunikation zog sich leider durch die Woche und wir versuchten durch Tagesausflüge, möglichst den Hof zu meiden. Das „Heuzimmer“, dessen Eingang an der Terrasse des Hofs lag, drohte er zuzunageln, falls ein Kind mit Heu am Körper auf der Terrasse Dreck hinterlässt - und berichtete, er habe dies schon mehrfach getan. Unsere Kinder sind sehr bemüht, Regeln einzuhalten und unbedingt nicht negativ aufzufallen. Der Umgang von Erwin mit ihnen und den Regeln (es gab noch mehr) hat sie in Stress versetzt. Wir wollten früher abreisen, haben aber auf Verbesserung gehofft und sind geblieben. Leider Fehlanzeige; eine Woche zum Vergessen zu einem überteuerten Preis für eine einfache Ferienwohnung ohne relevante Kinderbetreuung und mageres Wellness.